23.04.2024 / Erfahrungsberichte

Unvergessliche Momente in Südafrika - Freiwilligenarbeit in einer Blindeneinrichtung

Insgesamt war die Tätigkeit sehr befriedigend und frei, weil ich in meinem eigenen Tempo arbeiten konnte und man genug Zeit für alles hatte. Der Kontakt zu den Menschen hat mir sehr gut gefallen und ich habe viele wertvolle Lernerfahrungen machen können, z.B. über den Alltag blinder Menschen, Hilfsmittel und Technik.

Menschen in der Blindeneinrichtung

Nicoles Zeit in Südafrika

Meine Ankunft in Südafrika

Jemaine hat mich am Flughafen abgeholt und zum Hostel gefahren. Er hat mir kurz mein Zimmer gezeigt und ist noch einmal weggefahren, um mir eine SIM-Karte zu besorgen. Ein Mitbewohner hat mir einige wichtige Apps gezeigt und bei der Installation geholfen. Er hat mir später auch bei der Installation der SIM-Karte geholfen. 

Jemaine kam später und ist mit mir in den Supermarkt gefahren, um den ersten Einkauf zu gewähren. Danach habe ich ihn nicht mehr oft gesehen, aber der Kontakt via WhatsApp hat immer gut funktioniert. 

Der Austausch mit anderen Volunteers hat mir geholfen, die Anfangsschwierigkeiten zu überwinden (Uber fahren, Einkaufen, Unternehmungen, Stromausfälle etc.).

Die Einführung in die Blindeneinrichtung

Jemaine hat mir am nächsten Tag eine Einweisung in Sicherheit und Freizeitaktivitäten gegeben. Ich konnte Fragen stellen und er war auch sonst immer hilfsbereit. Er brachte mich zu meinem ersten Arbeitstag im Projekt und hat mich den Leuten dort übergeben.

In der Blindeneinrichtung habe ich am ersten Tag eine Einführung von der Leiterin bekommen. Anwesend waren auch die zuständige Frau für den Wohnbereich und eine Azubi, die für mich speziell zuständig war. Sie war meine Anlaufstelle für alle Fragen. 

Alle waren sehr hilfreich. Die Azubi hat mich allen Bewohnern vorgestellt und auch meine Aufgaben erklärt. Ich habe mich nie alleine gelassen gefühlt und durfte sehr eigenständig agieren.

Meine Aufgabenbereiche in der Freiwilligenarbeit

Ich habe mich um ein Bewegungsprogramm für alle freiwilligen Teilnehmer gekümmert. Wir haben Yoga in der Gruppe gemacht (vorwiegend auf dem Stuhl und im Stand, da keine Matten zur Verfügung stehen). Trotz meiner Vorerfahrung als Yogalehrerin war das eine neue Herausforderung. 

Es hat großen Spaß gemacht, zu sehen, wie freudvoll die Leute teilgenommen haben und wie gut es ihnen getan hat. Mein Englisch musste sich schnell weiterentwickeln, denn aufgrund der Blindheit musste alles sehr genau erklärt werden. Außerdem habe ich einzelne blinde Menschen in den Gym Bereich begleitet. Dort gab es Fahrräder und ein Laufband zur Benutzung. 

Mit einem Mann habe ich Einzelübungen in seinem Zimmer gemacht, da er durch zwei Schlaganfälle nicht in der Lage war, in der Gruppe teilzunehmen. Er hat stark von den Übungen profitiert und das war eine wunderschöne Erfahrung.Seine Schmerzen und Schlafprobleme haben sich in dieser Zeit stark verbessert. 

Ich habe auch im Lernbereich jungen blinden Leuten beim Lernen geholfen. Sie wollten einen Schulabschluss nachholen und kamen hierfür in die Einrichtung. Des Weiteren habe ich mich auch einfach zu den Leuten gesetzt und mit ihnen geredet und Domino gespielt. Vor allem drei Bewohner waren sehr gut im Domino. Ich habe auch Haare geschnitten und Leute zum Einkaufen begleitet. 

Insgesamt war die Tätigkeit sehr befriedigend und frei, weil ich in meinem eigenen Tempo arbeiten konnte und man genug Zeit für alles hatte. Der Kontakt zu den Menschen hat mir sehr gut gefallen und ich habe viele wertvolle Lernerfahrungen machen können, z.B. über den Alltag blinder Menschen, Hilfsmittel und Technik.

Schwierig fand ich am Anfang die Armut, die sich in der Ausstattung und in den Menschen selbst widerspiegelte, z.B. kein Zahnersatz, Kleidung und Besitz der Leute sehr ärmlich. Die Einrichtung hat leider auch kein Geld für Aktivitäten mit den Bewohnern oder weitere Angestellte, die Angebote ermöglichen könnten.

Würde ich noch einmal dorthin gehen, würde ich einen Koffer voller Kleidung und Dinge (Kosmetikprodukte, Schlüsselanhänger, Kopfhörer...) mitbringen.

Die Unterkunft und das Essen in Südafrika

Im Volunteer Haus hatte ich ein Einzelzimmer. Das fand ich sehr angenehm, denn ich brauche auch einen Rückzugsraum. Je nachdem, wer da war, war es mehr oder weniger chaotisch, laut und unaufgeräumt. Mit vielen habe ich mich gut verstanden und es gab immer Leute, mit denen man etwas unternehmen konnte.

Meistens hat jeder für sich gekocht und eingekauft, gelegentlich auch zusammen. Wenn man unterwegs war, hat man auch mal auswärts gegessen. Die Kap Malai Küche fand ich gut, z.B. Samosas oder Babootie. Auch mal Fisch oder gegrilltes Fleisch und Gemüse. Die Früchte waren lecker.

Meine Freizeit und besondere Erlebnisse in Kapstadt

Mein Projekt ging relativ lang, bis zu 15h etwa, da waren viele schon unterwegs zum Shoppen oder am Strand. Gelegentlich bin ich nach der Arbeit auch zum Strand gefahren.

Am Wochenende haben wir uns um Ausflüge gekümmert, die wir meistens in der Gruppe gemacht haben, alles in und um Kapstadt, wie Wanderungen, Strand, Wassersport, Abenteuer, Kultur, Sonnenunter- und aufgänge, Touren zum Kap der guten Hoffnung und in die Winelands. 

Es gab wirklich zahllose besondere Erlebnisse... das Meer und die Berge, die Menschen im Projekt, afrikanische Kunst und vor allem die grandiose Natur.

Portrait RGV Redaktion
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RGV Redaktion

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